Angefangen bei einfachen Halstüchern vor vielen Hundert Jahren hat sich die Krawatte als Statussymbol und als Zeichen seriöser Kleidung vor allem in der Herrenmode durchgesetzt. Auch wenn sie sich ebenfalls in der Damenwelt als modisches Accessoire ihren Weg gebahnt hat, ist sie nach wie vor überwiegend ein textiler Code für formelle und offizielle Anlässe, besondere Feierlichkeiten und den Berufsalltag.
Neben einigen außergewöhnlichen Rohstoffen wie z.B. Glas wird die Krawatte üblicherweise aus textilen Geweben hergestellt. Von preisgünstigeren Produkten aus Polyester, Baumwolle und Mischgeweben über Wolle bis hin zur reinen Seide gibt es eine große Bandbreite an Materialien.
Vor allem die Seide und die natürlichen Rohstoffe gelten als Qualitätsmerkmal und werden von einigen angesehenen Herstellern zu den exklusivsten Produkten verarbeitet. Dadurch kann von dem Träger durch die Wahl des Materials ebenfalls ein gewisser Status ausgedrückt werden.
So vielfältig wie die Materialien sind auch die Möglichkeiten, wie sie Krawatten binden können. Neben den vier Standardknoten haben sich noch zahlreiche weitere Varianten herausgebildet. Dem Träger oder der Trägerin steht somit eine Vielzahl von Knoten zur Verfügung, mit denen sie passend zum Anzug, Outfit und persönlichem Geschmack gestalten können.
Die Vier am häufigsten verwendeten Varianten sind der Four-in-Hand Knoten, der halbe Windsorknoten, der Windsorknoten, auch doppelter Windsor genannt und der Pratt-Knoten. Die zahlreichen anderen Varianten sind oft Weiterentwicklungen oder doppelte Ausführungen der vier Standardknoten und sind häufig bestimmten berühmten Personen oder den Regionen, in denen sie erfunden und verwendet werden, zugeordnet.
Manche sehen auch den Knoten als einen Ausdruck des eigenen Status, da sie mehr oder weniger Hintergrundwissen und Geschick bei der Umsetzung erfordern. In Berufsgruppen wie der Polizei, die eine offizielle Kleidung erfordern, in denen ein regulär geknoteter Schlips allerdings ein Risiko (zum Beispiel durch Strangulieren) darstellt, wird gerne auch auf “Clip-on-Ties” zurückgegriffen, die nur mit einem Haken am Kragen befestigt werden.